Heinz Nixdorf und die Architektur
Geschrieben am 09.04.2018 von HNF
Der 9. April ist der Geburtstag von Heinz Nixdorf. In diesem Jahr möchten wir an sein Interesse für die Baukunst erinnern. Nixdorf und seinen Architekten verdanken wir Firmengebäude im Stil der klassischen Moderne, so wie ihn die Schule des Bauhauses lehrte. Einen großen Einfluss übte dabei das Werk von Ludwig Mies van der Rohe aus.
In Westdeutschland und Berlin, im europäischen Ausland, in Boston und Singapur stehen Häuser mit einer besonderen Vergangenheit. Die Büro- und Fertigungsgebäude wurden einst von der Nixdorf Computer AG errichtet und genutzt. Das bekannteste von ihnen ist sicher die frühere Firmenzentrale in Paderborn, in der 1996 das HNF eröffnet wurde.
Keine zwei Nixdorf-Gebäude sind gleich, doch haben alle eine Familienähnlichkeit. Typisch sind gerade Linien, rechte Winkel und viel Glas; dazu kommt ein modularer Aufbau. Das Grundprinzip stammt aus der Architektur der klassischen Moderne. Eine besondere Rolle spielten hier das Bauhaus und seine Theorien; die gleichnamige Kunstschule florierte von 1919 bis 1933 in Weimar, Dessau und Berlin. Zu ihren Lehrern zählten berühmte Architekten wie Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe. Sie emigrierten später in die USA.
Eine Spezialität von Mies van der Rohe waren Glasfassaden. Der 1886 in Aachen geborene und 1969 in Chicago verstorbene Architekt hatte die Technik schon 1921 für ein Hochhaus an der Berliner Friedrichstraße vorgeschlagen. Richtig realisieren konnte er sie erst in Amerika. 1951 entstand ein Hochhauspaar mit Wohnungen in Chicago, 1958 ein Wolkenkratzer für die Spirituosenfirma Seagram in New York. Die Häuser prägten weltweit den „internationalen Stil“ der Nachkriegsarchitektur.
1961 sandte Mies van der Rohe zwei Kisten mit Plänen an einen deutschen Auftraggeber. Der Krupp-Konzern plante ein neues Verwaltungsgebäude und hatte den Architekten 1960 zum Lokaltermin nach Essen eingeladen. Mies van der Rohes Entwurf war ein Flachbau mit drei Etagen, zwei Innenhöfen und einer Grundfläche von 140 mal 64 Metern. Die Fassaden waren natürlich verglast. Unter den zwei oberen Stockwerken zog sich ein Säulengang rund um das Erdgeschoss. Einen ungefähren Eindruck vermittelt ein Modellfoto – bitte anklicken!
Leider wurde Mies van der Rohes Entwurf niemals Wirklichkeit. Es stellte sich heraus, dass die Büroräume nicht für alle Krupp-Manager reichten; außerdem ging der Firma das Geld aus. Unrealisiert blieb ebenso das neue Verwaltungsgebäude der Vereinigten Glaswerken Aachen VEGLA. Hierfür hatte Mies van der Rohe das nicht ausgeführte Krupp-Konzept recycelt. Das einzige seiner Gebäude, das nach dem Krieg in Deutschland vollendet wurde, ist die 1968 eröffnete Neue Nationalgalerie in Berlin.
Der Geist des Aachener Architekten lebt aber auch in den Nixdorf-Häusern weiter. In den USA hatte Heinz Nixdorf die Schöpfungen Mies van der Rohes kennen und schätzen gelernt. Sie führten ihn zu seinem persönlichen Baustil, der dem Mies-van-der-Rohe-Wort „Weniger ist mehr“ folgte. Bei der Umsetzung half Nixdorf der Paderborner Architekt Hans Mohr. Den Anfang machte 1972 die neue Hauptverwaltung an der Fürstenallee; die alte Zentrale an der Pontanusstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs war typische Büroarchitektur der Wiederaufbauzeit.
1975 stand die rundum verglaste Computerfertigung am heutigen Heinz-Nixdorf-Ring. Zur äußeren Gestaltung der Gebäude kam die innere. Hierzu zitieren wir am besten aus einer Broschüre der Nixdorf Computer AG aus dem Jahr 1988: „Wichtigstes Prinzip ist dabei, daß alle Gebäude auf einem – ebenfalls von Mies van der Rohe entwickelten – Ausbauraster von 1,80 x 1,80 Metern basieren, das gleichermaßen auf die Fassade, den Innenausbau, die Möblierung und die Technik angewendet wird.“ Die Büromöbel wurden um 45 Grad zur rechtwinkligen Geometrie der Wände und Fenster gedreht.
1990 ging die Paderborner Firma in der Siemens Nixdorf Informationssysteme AG auf. Die Hauptverwaltung verlor ihren Zweck. Aus der Nixdorf-Zentrale wurde dann das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Die zuständigen Architekten Gerhard Diel und Ludwig Thürmer lösten die Büroräume auf und legten großzügige Ausstellungflächen an. Im 1. Obergeschoss haben sie eine kreisförmige Struktur, im 2. eine rechteckige. Die Mies-van-der-Rohe-Glasfassaden gibt es aber immer noch.
Nach Auskunft des ehemaligen Nixdorf Designers Prof. Ulrich Hirsch (Kiel), dessen Familie mit Mies van der Rohe befreundet war, hat Heinz Nixdorf sich nicht nur die Architektur des Bauhausarchitekten in den USA angeschaut, sondern diesen selbst in Chicago mit der Absicht besucht, ihn für den Entwurf seiner Firmengebäude zu gewinnen. Zu dem Zeitpunkt war Mies allerdings schon schwer krank und konnte einen solchen Auftrag nicht mehr annehmen.
Wie schön, das es dann den Architekten Hans Mohr gab, der mit Heinz Nixdorf gemeinsam den Bau all dieser Gebäude verwirklicht hat.
Auch ich hatte schon den Namen von H. Nixdorfs Architekten „around the World“ und Freund, Hans Mohr, in der Darstellung vermisst. Im HN-Forum gab es nicht mal mehr ein Bild von ihm, kannte ihn keiner der Mitarbeiter mehr. Vielleicht hätte er, dessen Handschrift alle Nixdorf – Gebäude tragen, das doch verdient.
Der Artikel sollte den Einfluss von Mies van der Rohe auf Heinz Nixdorf beschreiben. Nichtsdestrotrotz wird auch Hans Mohr erwähnt, der sicher Wesentliches zum Erscheinungsbild der Nixdorf-Gebäude beigetragen hat.
Da gab es kin dem 80ern noch den Hauseigenen Architekten Josef Vöcking, der einige Gebäude am heutigen Heinz Nixdorf Ring und unter anderem den Ahorn Sportpark mit entworfen und betreut hat. Herr Mohr war zu dieser Zeit garnicht mehr für Nixdorf tätig.
hallo NIXDORF-TEAM,
EUER lässiges & goldenes NIXDORF-HAUS, da in WIEN, AUSTRIA, in der LEOPOLFSTADT, ist leider geschichte, und
ab heute geschichte,
&
VERSCHWUNDEN !
mein bruderherz Dieter RENNMAYR, hat seinen teil an EURER
sehr ERFOLGREICHEN
FIRMEN-GESCHICHTE
da mitgestaltet.
mit lieben grüssen
aus wien
klaus rennmayr, 60+, entrepreneur