Herzlichen Glückwunsch, PETER!

Geschrieben am 11.07.2023 von

Seit dem 12. Juli 2013 zieht er seine Kreise im zweiten Obergeschoss des HNF. Wäre PETER ein Mensch, dann würde er sicher einen Präsentkorb, eine Urkunde und ein Lob vom Chef bekommen. Da er aber Paderborns Erster Toller ErklärRoboter ist, gibt es zum zehnjährigen Jubiläum Informationen zu seinen Ursprüngen und seinen Leistungen. Weiter so, PETER!

Wenn wir literarische und filmische Schöpfungen draußen lassen, dann erschien der erste Roboter 1911. Er hieß Occultus, wir schilderten ihn im Blog. 1920 rollte „The Kaiser“ durch London, 1928 trat Eric auf. Er gilt als erster Maschinenmensch im klassisch-metallischen Stil. 1938 folgten Elektro in Amerika und Sabor in der Schweiz, 1952 legte sich die Bundespost Roberto zu. Eine neue Ära eröffnete 1969 Shakey; er fuhr durch ein Forschungsinstitut in Kalifornien und hatte Anschluss an einen Computer.

Roboter TOOMAS im Jahr 2007 bei der Vorstellung in Ilmenau (Foto TU Ilmenau)

Die Show- und die Wissenschaftsroboter trugen individuelle Namen. In den 1990er-Jahren kamen die Service-Roboter. Sie erhielten meist Produktbezeichnungen; ein Beispiel ist der Care-O-bot der Fraunhofer-Gesellschaft. TOOMAS hieß das System, das die MetraLabs GmbH im Juni 2007 in Ilmenau fertigstellte. Die Firma wurde 2001 von Absolventen der dortigen Technischen Universität gegründet. Ihre Mitarbeiter bauen mobile Roboter oder passen schon bestehende Robotersysteme nach Kundenwünschen an.

Der Roboter TOOMAS entsprang einem Verbundprojekt von MetraLabs, der TU Ilmenau – sie sorgte für die maschinelle Intelligenz – und der toom BauMarkt GmbH. Ihr Beitrag war die Systemspezifikation, die Einbettung in die jeweilige Verkaufsstätte und Experimente zur Roboter-Mensch-Beziehung. Denn TOOMAS arbeitete als Lotse, der Kunden beim Einkaufen unterstützte und sie zu den gewünschten Artikeln führte. Seine Präsentation fand dann auch im toom BauMarkt Erfurt-Nord statt; hier und hier sind Videos aus jener Zeit.

Die erste Version von PETER noch ohne Kopfbedeckung

TOOMAS war 1,50 Meter hoch und wog 75 Kilogramm. Er hatte zwei kugelrunde Augen, trug einen Monitor mit Touchscreen und konnte sprechen. In den folgenden Jahren wurde der Roboter weiterentwickelt; 2013 gab es das Modell SCITOS A5. Dieses erwarb das HNF und ließ es für die Ausstellung im zweiten Obergeschoss programmieren. Nach einer Abstimmung auf der Facebook-Seite des HNF bekam der SCITOS A5 den Namen PETER – Paderborns Erster Toller ErklärRoboter.

Am 12. Juli 2013 trat er seinen Dienst an. Auf seinem Bildschirm wählen die Besucher bis zu acht Stationen, die der Roboter dann ansteuert. Während der Fahrt erkennt er mit Hilfe von Ultraschall, Laser und Berührungssensoren Hindernisse und auch Menschen. PETER weicht aus oder stoppt, falls das Ausweichen nicht möglich ist. Am Ziel angekommen, erläutert er auf Deutsch oder Englisch die Exponate. Seine Batterie reicht für einen ganzen Arbeitstag, nach Feierabend steuert er die Ladestation an, um sich zu regenerieren.

PETER und PETRA einträchtig nebeneinander

Das ist ein Video mit PETER, wie er 2013 aussah, gelbblau und barhäuptig. 2016 wurde er umgestylt; seitdem trägt er einen aufgemalten Schaltplan, einen Kragen, Drähte am Kopf sowie eine Kappe. Schon 2014 erhielt PETER die Kollegin PETRA. Sie führt die Besucher durch das erste Obergeschoss, und ihre Steampunk-Kluft passt zu den dort gezeigten Schreib-, Rechen- und Lochkartenmaschinen. Steampunker und -punkerinnen träumen bekanntlich von Dampfcomputern und der Kommunikationstechnik des 19. Jahrhunderts.

TIM, ein entfernter Verwandter von PETER und PETRA, wurde 2017 in die Netz-Ausstellung des Deutschen Technikmuseums in Berlin gesetzt. Ein neuer SCITOS A5 meldet sich seit kurzem im Foyer des HNF; er lädt zu Selfies ein und wagt sogar ein kleines Tänzchen. Bis zum 16. Juli werden noch Namensvorschläge für ihn angenommen. Danach folgt eine Abstimmung, wir sind gespannt auf das Resultat!

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Wir stellen diese Frage, um Menschen von Robotern zu unterscheiden.