Mit 64 Bit – 25 Jahre Nintento 64

Geschrieben am 25.06.2021 von

Am 23. Juni 1996 wurde sie in Japan angeboten, am 1. März 1997 kam sie nach Europa. Die Spielkonsole Nintendo 64 war die erste mit 64-Bit-Technologie und eine der letzten mit einsteckbaren Modulen. Nach exzellentem Start fielen die Verkäufe hinter die der Sony-PlayStation zurück. Bis zum Fertigungsende 2002 konnte Nintendo aber 33 Millionen Konsolen absetzen.       

Schon einige Tage vorher umlagerten Jugendliche die Shops im Tokioter Elektronikviertel Akihabara. In der Nacht zum Sonntag, dem 23. Juni 1996, brachten dann Lastwagen die heiß begehrte Ware in alle Computergeschäfte Japans. Nach dem Öffnen gingen die Kartons weg wie die berühmten warmen Semmeln. Der Hersteller hatte sich für den Sonntagsverkauf entschieden, um ein landesweites Schulschwänzen durch fanatische Gamer zu verhindern.

So begann vor 25 Jahren die Karriere der Spielkonsole Nintendo 64. Der Preis betrug 25.000 Yen, etwa 350 DM. Die 300.000 verfügbaren Exemplare wurden am ersten Tag abgesetzt. Am 29. September 1996 startete der Verkauf in den USA. Hier kostete die Konsole 199,99 Dollar, genau so viel wie die konkurrierenden Modelle der Firmen Sega und Sony. In vier Monaten gingen eine halbe Million Exemplare von ihr über den Ladentisch. Ab dem 1. März war sie für 399 DM bei uns erhältlich. Nach acht Wochen sank der Preis auf 299 DM.

Nintendo im Karton. Link oben ist das Super-Mario-Spiel, daneben stehen weitere Module.

Der Nintendo 64 war Nachfolger des Super Nintendo Entertainment System aus dem Jahr 1990. Seitdem hatte sich der Welt der digitalen Spiele sehr verändert.  Zunächst verlor der Hersteller aus der japanischen Stadt Kyoto erhebliche Marktanteile an Sega. 1994 kam der Elektronikgigant Sony hinzu, und aus dem Zwei- wurde ein Dreikampf. Sowohl die Sega-Konsole Saturn als auch die PlayStation von Sony liefen mit CD-ROMs. Dagegen speicherte Nintendo die Spiele des Modells 64 auf den altgewohnten Einsteck-Modulen.

Die Nase vorn hatte Nintendo bei der Elektronik. In Zusammenarbeit mit der US-Firma Silicon Graphics entstanden ein Haupt- und ein Grafik-Prozessor, die mit 64-Bit-Daten operierten. Ein Wunder der Technik war der Controller; er wirkte wie ein Gerät aus einem Science-Fiction-Film. Links saß das Steuerkreuz, rechts die Tastengruppe, dazwischen befand sich ein Joystick. Auf der Unterseite konnte noch ein Speicher eingesteckt werden. 1997 erschien das Rumble Pak, das den Controller rütteln und schütteln ließ.

Der Einsteck-Schacht auf der Unterseite des Nintendo-Controllers

Anlass zur Klage gab die Software. Bei der Nintendo-64-Premiere standen gerade drei Module zur Verfügung, Super Mario 64, der Flugsimulator Pilotwings und das japanische Brettspiel Shogi. Mit der Zeit erweiterte sich die Software-Palette auf 393 Spiele, doch sie blieb kleiner als die Angebote von Sega und Sony. Positiv zu vermerken ist, dass Super Mario 64 und das 1998 veröffentlichte Die Legende von Zelda: Okarina der Zeit zu den besten Videogames zählen. Der Trailer vermittelt einen Eindruck von der grafischen Qualität.

Trotz der beschränkten Zahl der Programme entwickelte sich der Absatz gut. Bis zum 1. März 1997 verkaufte Nintendo weltweit 5,8 Millionen des Modells 64. Rechnete man die übrigen Nintendo-Systeme hinzu, blieb die Firma Marktführer. Nun holte aber Sony auf. Im August des Jahres erreichten die PlayStations einen Anteil von 47 Prozent; während die Spiele aus Kyoto auf vierzig Prozent kamen. Bis März 1999 setzte Nintendo 23 Millionen 64-Bit-Systeme ab; Sony brachte allerdings fünfzig Millionen Spielstationen in Umlauf.

Der Nachfolger aus dem Jahr 2001: Nintendo GameCube

Im Geschäftsjahr 1999/2000 wurden sechseinhalb Millionen 64-Konsolen verkauft. Am 4. März 2000 erschien in Japan die zweite Generation der PlayStation, danach ging alles sehr schnell. Im Geschäftsjahr 2000/2001 fanden kaum drei Millionen 64er einen Abnehmer. Am 14. September 2001 brachte Nintendo den brandneuen GameCube heraus. Er speicherte die Spiele auf kleinformatigen DVDs. Die Fertigung des Nintendo 64 endete am 30. April 2002; produziert wurden insgesamt 32,93 Millionen Stück.

Zum Schluss möchten wir auf drei Videos hinweisen. Hier geht es zu einem fast eine Stunde langen Werbefilm von Nintendo aus dem Jahr 1997. Dieser Link öffnet eine noch längere Nintendo-64-Geschichte; der Anlass dazu war wie bei unserem Blog der 25. Geburtstag. Und hier ist eine Liebeserklärung an den Klempner der Herzen, Super Mario 64.

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2 Kommentare auf “Mit 64 Bit – 25 Jahre Nintento 64”

  1. Ralph sagt:

    Habe das Teil 1996 auf Siggraph in New Orleans angetestet und mir als Einer der Ersten in den USA gekauft. Kay Bee toys in der nächten Mall hat die Dinger schon vor dem offiziellen Release einfach so verkauft. Alle Nerds hatten natürlich für den Sonntag vorbestellt und ich spielte Mario64 schon am Mittwoch. War lange und mit Abstand das beste 3D Game auf dem Markt. Und es war ein Abenteuer, wirklich alle 120 Sterne zu finden.

  2. Markus sagt:

    Eine Kult Konsole wo man heute noch die Klassiker spielen kann und Spaß macht mit Mario und zelda durch die ganzen Level zu spielen danke Nintendo dafür!

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